„Glückauf in Deutschland“ – Spurensuche – Eine Ausstellung

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Gruppe-ausschnitt

76 Jugendliche, 13,14,15 Jahre alt, noch minderjährig, kamen am 24. November 1964 aus der Türkei nach Dortmund, Castrop und Datteln in den Bergbau

Sie wurden zu Pestalozzifamilien und in einem Lehrlingsheim untergebracht, Es war November, kalt, regnerisch, darauf waren sie nicht vorbereitet. Sie wollten eine Lehre im Bergbau beginnen und irgendwann einmal Ingenieur werden. Am kommenden Tag ging es schon los: Arbeitskleidung, Werkstattbeginn und Deutschkurs.  Dass sie in die Grube gehen würden, auch das wussten sie vorher nicht so genau. Ob sie Hauer, Elektriker oder Schlosser werden würden, war bereits entschieden. Die Zechen Hansa, Germania, Schwerin und Emscher-Lippe suchten dringend qualifizierten Nachwuchs. Sie sollten gesund sein und Mittlere Reife haben.

War es ein Abenteuer? War es Not, die sie nach Deutschland geführt hat? Es war von allem etwas. In der Türkei sahen sie und ihre Familien keine Aussicht auf eine gesicherte Zukunft, und Deutschland  „das klang in meinen Ohren einfach gut“ sagt einer von ihnen. „Ich würde es nicht noch einmal machen“ sagt ein anderer. Und „Es war eine fantastische Zeit“ sagt der, der die neue Freiheit und die vielen Möglichkeiten besonders intensiv wahrgenommen hat: Jugend in den 60ern, mit Kino, Tanzen gehen und mit Freunden und Freundinnen die Welt erobern.

Die Lebensgeschichten von neun aus der Gruppe der 76 werden im Vif erzählt, es werden Dokumente zusammengetragen, Fotos verglichen, aufgearbeitet, gelacht und das Leid nochmal erlebt – jeden Donnerstag.

Vieles davon wird in einer Ausstellung präsentiert. Eröffnung war am 12.Oktober 2015 unter der Schirmherrschaft von Guntram Schneider, bis Oktober 2015 Minister für Arbeit, Soziales und Integration des Landes NRW.  Die Ausstellung ist als Wanderausstellung konzipiert und kann beim ViF (vifdo@web.de) gebucht werden.

Die Geschichte dieser ehemaligen Lehrlinge ist ein bisher unbekannter Teil der Dortmunder Stadt- und Migrationsgeschichte und des Ruhrgebietes. Als „Lebendige Erinnerung“ zeugt sie von einer positiven Anerkennungskultur jener Zeit. Denn diesen jungen Menschen wurde von Beginn an Unterstützung, öffentliche Aufmerksamkeit und Wohlwollen zuteil. Mit der Veröffentlichung ihrer Erinnerungen werden diese Zeitzeugen zu Botschaftern ihrer Generation, die den nachfolgenden Generationen Mut machen, ihrer eigenen Generation Würde und Identität verleihen möchten und die Alltags- und Industriegeschichte unserer Region bereichern können. In Ergänzung zur Ausstellung ist ein ausführliches Buch erschienen, das beim ViF und beim ASSO Verlag Oberhausen erworben werden kann.

Die Ausstellung und das Buch wurden maßgeblich durch die Förderung der NRW Stiftung möglich.

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Und immer wieder wird gefeiert!

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Der Verein für Internationale Freundschaften bleibt so jung und lebendig wie seine Mitglieder!

Immer gibt es auch etwas zu feiern!

Am 8. März, am Internationalen Frauentag ist traditionell einFest im ViF. Schön ist immer wieder, wenn Johann uns „Damen“ Kognak, Wodka, Wein oder Sekt einschenkt.

Am 25. März gab es dann zwei gGeburtstage zu feiern: Walentina Bauer wurde 78!

Walentina Wetzel wurde 80!

Alles GLÜCK zum Frauentag!

SOMMERAUSFLUG IM WESTFALENPARk!!!

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Endlich gemeinsam!
Im letzten Jahr fehlte uns solch ein Erlebnis!!! Jetzt haben wir uns entschieden, „unseren geliebten Westfalenpark“ zu besuchen, und das war wunderschön!
Früher waren wir mit unseren Kindern hier. Dieses Mal haben wir es für uns allein genossen: Die Blumenpracht, die Seilbahn, den Kinderzug und schließlich das gemeinsame Kaffe trinken.
Das haben wir vermisst!!! Es war einfach herrlich, wie das Wetter!!!

Geschichtskreis Ruhrgebiet und Migration jetzt wieder Donnerstags

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Liebe Interessierte,

wir machen weiter. Nach „Glückauf in Deutschland“, „Wir hier oben – Ihr da unten“ und „Oma woher kommst Du?“ geht es am kommenden Donnerstags wie gehabt weiter.

Zeit 19.00 – 21.00/22.00

Bitte Getränke mitbringen!

Die 3G Regeln werden wie immer eingehalten.

Für die AG Dr. Viktoria Waltz

Bitte erkundigt Euch immer, wann der nächste Termin ist unter vifdo@web.de

Aus unserem Briefkasten: „Wenn Menschen mit Migrationshintergrund überproportional am Virusgeschehen beteiligt sind….

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Am 9. April 2021 wirft Focus online noch einmal die seit letztem Herbst aufgekommene Debatte auf über das „Übergewicht an Menschen mit Migrationshintergrund, die an oder mit Corona verstorben sind … nämlich jeder zweite“. 

Dazu ein Kommentar von Viktoria Waltz, Mai 2021

Wenn Menschen mit Migrationshintergrund überproportional am Virusgeschehen beteiligt sein sollen und mehr als jeder zweite Patient, der intensiv behandelt wird und stirbt, Migrationshintergrund haben soll, warum interessiert das so wenig und stellt sich nicht die Frage, warum? 

Ist das Thema zu heiß? Lässt „political correctness“ das nicht zu? Oder interessieren die Verantwortlichen nur Zahlen und weder die Krankengeschichte noch die jeweiligen sozialen Umstände der so schwer Erkrankten?

Ist es wie Focus und Bild suggerieren so, weil die Migranten und Migrantinnen nur ihre Heimatgazetten lesen? Weil sie nichts verstehen? Weil sie auf Festen ihrer Großfamilien unbekümmert herumtanzen? 

Oder ist es so, wie Taz, Deutsche Welle oder die Berliner Zeitung zu bedenken geben, weil ihr sozialer Status niedrig ist, sie mehrheitlich arm sind und in den benachteiligten Quartieren unserer Großstädte eng beieinander leben?

Zwei Varianten, die eine eindeutig rassistisch aufgeladen, die andere schon realistischer, aber doch nicht ausreichend und im Narrativ der „Corona-Gefahr“ verhaftet. 

Nimmt man letzteres an, dann müssten doch ganze Stadtgesellschaften betroffen sein und nicht nur die Migrantengruppe. Sicher stimmt aber, dass spätestens seit dem Ende des sozialen Wohnungsbaus und der Gentrifzierung (1) ganzer Stadtteile für weltweit wirkende Immobilien-Heuschrecken vor allem die Benachteiligten unserer Gesellschaft und damit auch die Zugewanderten Opfer der unsozialen Wohnungspolitik und der Vernachlässigung oder dem Verkauf ganzer Stadtteile geworden sind. Aber erklärt dies alles?Es gibt noch eine dritte Erklärung, die mit den Migrationserfahrungen der ersten sogenannten Gastarbeitergeneration in Deutschland zu tun hat, die ernst zu nehmen sind. Dazu im Folgenden ein paar Überlegungen, die uns auch Hinweise für unsere Zukunftspläne zur Schaffung einer humanen Gesellschaft betreffen würden.

Am 9. April 2021 wirft Focus online noch einmal die seit letztem Herbst aufgekommene Debatte auf über das „Übergewicht an Menschen mit Migrationshintergrund, die an oder mit Corona verstorben sind … nämlich jeder zweite“. 

Im März haben zunächst die Bild Zeitung und dann in heller Aufregung die Berliner Morgenpost, die Berliner Zeitung, die TAZ oder die Deutsche Welle das Thema noch einmal aufgegriffen. Sogar der „Faktencheck“er Till Eckert bemühte sich am 4. März 21 „politische Korrektheit“ in die Diskussion zu bringen. (2)

Die „Kritischen“ von der taz, aber auch alle anderen Beteiligten sind also immer noch sehr bemüht, die Sache herunter zu kühlen. Wer wollte sich schon dem Vorwurf der Ausländerfeindlichkeit aussetzen? 

RKI Chef Wieler erklärte nun anlässlich einer Bundespressekonferenz dazu, er habe das so nicht gesagt, es habe sich nur um ein „informelles, persönliches Gespräch“ mit Medizinern gehandelt. Belastbare Zahlen gäbe es nicht, denn das RKI erhebe nicht nach Status oder Nationalität der Verstorbenen. 

Aber weshalb dann eine solche Bemerkung in der Öffentlichkeit – und was gilt denn nun? Sterben in dem genannten Kölner Krankenhaus nun mehr Menschen mit migrantischem Hintergrund, mehr als „jeder Zweite“? Und haben die Ärzte mit denen Herr Wieler gesprochen hat nun gesagt, dass es unter ihren Intensivpatienten bis zu 90% Migranten gibt? Wie sonst kommt es zu dieser Meldung? (3) 

Während allen voran die Bild Zeitung, aber auch Focus online unterschwellig suggerieren, dass die Migranten selbst Schuld seien und vielleicht noch an der Krise einen guten Anteil hätten, wenn von Polizeieinsätzen bei Hochzeitsfeiern und Ängsten vor Clans die Rede ist, werden auch weitere Klischees bedient, dass diese Migranten „kein Deutsch verstehen“ und sowieso nur ausländisches Fernsehen und keine deutschen Nachrichten hören würden, also einfach uninformiert sind.

TAZ und DW bemühen sich dann noch darum, die Lebens- und Wohnverhältnisse ins Spiel zu bringen und meinen, dass Armut und Benachteiligung die Gefahr der Ansteckung erhöhen, oder so ähnlich. Außerdem seien ja gerade viele ausländische Kräfte im Pflegebereich und im Gesundheitsbereich tätig, also ständig der Corona-Gefahr ausgesetzt. 

Aber eigentlich ist doch statistisch belegt, dass die „Vulnerablen“ und deshalb eher vom Tod bedrohten die Hochaltrigen Menschen sind. Weshalb dann ein Hinweis auf ausländische Pflegekräfte und Ärzte?  

Da wird doch allerhand durcheinandergemischt um davon abzulenken, dass es offensichtlich überhaupt nicht von Interesse ist, wer stirbt und warum gerade er oder sie oder gar eine ganze gesellschaftliche Gruppe. Man tappt also im Nebel und streut Vermutungen? 

Diese Debatte ist nur ein weiteres Indiz dafür, dass der Einzelne kaum etwas gilt, dass es gar keine Bemühungen gibt, die konkrete „Vulnerabilität“ herauszufinden und dann eine entsprechend passgenaue Vorsorge- und Behandlungsstrategie zu entwerfen. 

Also ein weiteres Indiz dafür, dass das zentrale Interesse nur der sogenannten „Volksgesundheit“ gilt, um die sich dann der Staat kümmert und nur noch Verordnungen herausgibt, dem Einzelnen die Verantwortung aus der Hand genommen werden soll. 

Auch Migranten werden alt, sogar einige sehr alt!

Wenn es nun stimmt, dass eine Mehrheit der Intensivpatienten und der Sterbenden in den Krankenhäusern der großen Städte mit oder durch Corona migrantisch sind, dann sind diese doch offenbar auch und gerade die alten Menschen der „Gastarbeitergeneration“ und vielleicht noch die Omas und Opas der in den 90er Jahren mit ihren gesamten Familien eingereisten „Russlanddeutschen“. Dann ist auch klar, dass diese zur „Vulnerablen Gruppe“ gehören. 

Das ist nun einfach herauszufinden. Migranten sind mit etwa 2 Millionen Menschen jetzt in der Gruppe der über 70-Jährigen. Es wäre verwunderlich, wenn sie nicht unter den Schwerkranken wären, denn fast ein Viertel, also eine halbe Million von ihnen sind inzwischen über 80 Jahre alt (4). Bleibt die Frage, warum sie überproportional von Erkrankungen im Alter betroffen sind? 

„Vom Guten die Hälfte und vom Schlechten das Doppelte

Wer auch nur ein bisschen den Kopf anstrengt, weiß doch zumindest von den Zuwanderern der ersten Arbeitsmigration nach 1949, dass der Spruch von der ersten Ausländerbeauftragten Lieselotte Funke nach wie vor Gültigkeit hat, nachdem die Gastarbeiter „vom Guten die Hälfte und vom Schlechten das Doppelte hatten und oft noch heute haben (5). 

Haben sich Taz, Focus oder Bild, hat sich das Medizinpersonal aus Köln, Bielefeld oder Berlin je Gedanken über die Menschen mit „Migrationsgeschichte“ gemacht? Haben diese früher, als es für die Menschen noch darauf ankam, jemals skandalisiert, jemals sich ernsthaft dafür interessiert, unter welchen Bedingungen gerade die erste Generation, um die es sich wahrscheinlich mehrheitlich bei den Schwerkranken handelt, ihr Leben in der Fremde gestalten konnte, musste? Oder haben sie das Günter Wallraff mit einem Achselzucken überlassen (6)? 

Es war für diese Generation, ob Frauen oder Männer, die alle einen großen Beitrag zum „Wirtschaftswunder“ und der wirtschaftlichen Stabilität des Nachkriegs-Westdeutschland geleistet haben, kein leichtes Leben.

Das traf auf jeden Fall für zentrale Lebensbereiche zu wie

  • die Arbeitswelt, was Lohn, Status und Arbeitsbedingungen aber auch Arbeitslosigkeit, Unsicherheit und wechselnde Arbeitsverhältnisse anging, 
  • die Wohnsituation, was Wohnungsgröße, Art, Miete, Garten und Ausstattung anging, 
  • das Wohnumfeld und die Wohnumwelt, was die sogenannten benachteiligten Stadtquartiere in der Nähe zu den die Umwelt zerstörenden Industrien betraf, in denen sie zumeist Wohnung fanden,
  • die Bildungssituation, was die Chancen bei nichtdeutscherer Familiensprache, bei fehlenden Lernkulturhilfen, bei täglicher Diskriminierung und Benachteiligung durch deutsche Lehrer und Mitschüler anging (7).

Wenige Ausnahmen mögen sein. Aber vieles davon gilt bis heute für die nachkommenden Zuwanderer.

Noch im Jahr 2001, so stellt mir gegenüber eine promovierte junge türkische Wissenschaftlerin fest, wurde sie in der Grundschule eines „besseren“ Viertels trotz bester Noten von ihrer Lehrerin als das einzige „ausländische“ Kind vor den anderen Kindern täglich gemobbt und schlecht behandelt. „Die vier Jahre Grundschule waren für mich ein Albtraum. Selbst die mutigen Beschwerden meiner Mutter halfen nichts.“

„Als Türke musstest Du immer besser sein als die anderen!“ (8)

Diese Lebensbedingungen haben vor allem den Menschen der ersten Generation unserer Nachkriegseinwanderung enorme Anstrengungen abverlangt. Sie haben überdurchschnittliche Leistungen erbringen müssen und schließlich auch erbracht, um

  • überhaupt in der Fremde zu überleben, 
  • aus dem Ledigenwohnheim mit „10qbm Luftraum“ (9) herauszukommen und, wenn es irgend möglich war, ein Zechenhaus zu kaufen oder gar ein Haus zu bauen und ein besseres Umfeld zu finden,
  • nicht mehr mit mehreren Fremden ein Klo auf halber Treppe nutzen zu müssen, wo doch gerade das saubere WC zuhause immer schon ein kulturelles Muss in der Türkei war oder in Italien ein „Bidet zum Standard“ gehörte (10),
  • irgend etwas Natürliches zur Erholung zu haben und deshalb Grabeland erobert, Gärten angelegt, Gemüse angebaut haben, weil die Laubenpieper-Gemeinschaften sie fast nie zu sich hereingelassen haben,
  • das soziale System zu verstehen, zu nutzen und die Kinder in den Kindergarten und eine weiterführende Schule zu bringen, trotz aller Hindernisse und Unerfahrenheit,
  • die Kinder und sich selbst zu schützen, vor der Diskriminierung, ob in der Schule oder im Kindergarten,
  • den Kindern bestmögliche Chancen zu bieten, damit sie nicht wieder nur Hilfsarbeiter werden können,
  • vor allem auch den kulturellen Reichtum aus der eigenen Geschichte nicht zu verlieren, diese den Kindern weiterzugeben und nicht ganz ins Bodenlose zu fallen und sie deshalb die Gemeinschaft der Landsleute und deren Hilfe suchten und Kulturvereine gründeten, um darin ihre Musik und die Tänze zu pflegen und auch die religiösen und nationalen Feiern gemeinsam zu begehen.

Wurden ihre Anstrengungen gewürdigt – gab es Hilfe?Leider hat es lange gedauert, bis es eine organisierte Unterstützung gab. Zunächst war Selbsthilfe angesagt, wie die Errichtung von Geschäften des täglichen Bedarfs, die sie mit den aus der Heimat gewohnten Lebensmitteln versorgten oder die Bildung politischer oder sozialer Vereine der Landsleute. Dann nahmen sich die Sozialverbände wie die AWO, Caritas oder Diakonie ihrer Fragen an und 

die Nationalitäten wurden auf diese verteilt.  Aber hat die Gesellschaft, die Kommune, der Staat diese Generation je gewürdigt außer an den Jubiläen der Abkommen wie beispielsweise zum 50.ten des deutsch-türkischen Abkommens 2011?   Sind nach dem Ende der Verträge die nachreisenden Frauen und Kinder mit offenen Armen aufgenommen worden? Haben der Staat und die Kommunen die notwendigen Hilfen parat gehabt, als die Familien kamen, nachdem man der billigen zumeist männlichen Arbeitskräfte nicht mehr bedurfte?

Haben die Herkunftsländer ihnen Hilfen zugesagt? 

Nein, auch die haben versagt.

Umgekehrt hat die erste Generation noch Geld in die Heimatländer geschafft und noch für die Familien im Herkunftsdorf geschuftet und zu helfen versucht. 

Nur die griechische Regierung hat ihren Auswanderern ein komplettes griechisches Schulsystem bereitgestellt, damit die Kinder bei einer Rückkehr nicht benachteiligt sind und mit Deutsch als erster Fremdsprache auch in Deutschland bestehen können. Aber die Türkische Regierungen? Nichts, außer irgendwann die religiösen Vorbeter….

Das hat Holland anders gemacht, Arbeitgeber mussten den Sprachkurs bezahlen, für die Familienmitglieder zuhause haben die Quartiersorganisationen dafür gesorgt.

Wie großartig sind also die mentalen, psychischen und physischen Kräfte zu nennen, die vor allem diese Gastarbeiter-Generation aufgebracht hat, um Teil unserer Gesellschaft zu werden und zu sein!!!

Nicht nur hat diese Generation ihre Gesundheit geopfert als Schwerstarbeiter mit erhöhtem Unfallrisiko, als Bergarbeiter, als Arbeiter in der Stahl- und Automobilindustrie, auch am Fließband und an typischen Frauenarbeitsplätzen der Textilindustrie, als Reinigungs- oder Pflegekräfte – oft im Schichtbetrieb mit anderen ausländischen Arbeiterinnen noch vor dem Aufstehen und nach der Normalarbeitszeit usw..

Es ist eher ein Wunder, dass die Menschen der „ersten Generation“ nun auch alt, mache sehr alt geworden sind.

Kein Wunder aber auch, dass sie im Alter überdurchschnittlich an den Krankheiten unserer Zeit leiden, ob es Zucker, Bluthochdruck, Krebs, Übergewicht, Gelenkprobleme, Asthma, Atemwege- und Lungenerkrankungen sind oder Demenz. 

Wie schon oben gesagt, auch in diesem Lebensabschnitt sind die alt gewordenen Menschen der Gastarbeiter-Generation schwerer und in höherem Maße als ihre deutschen Kollegen und Kolleginnen betroffen, auch wenn die deutschen Kollegen dieser Generation ähnliche Ausbeutungserfahrungen machen mussten.

Was aber die älteren Migranten und Migrantinnen noch mehr betrifft und im Alter für sie besonders schwerwiegt, das sind, um die wichtigsten zu nennen

  • die nach dem Ende der Arbeitsphase fehlende gesellschaftliche Einbindung, was noch einmal mehr zu gesellschaftliche Einsamkeit führt,
  • eine deshalb mehrfache Entfremdung und Isolation, 
  • die psychosozialen Belastungen der Migrationserfahrung, sei es wegen der Trennung als junger Mensch von der Familie, wegen der Akkulturation–Anstrengungen für das Dazugehören in einer fremden Gesellschaft oder auch die immer wiederkehrenden Diskriminierungserfahrungen. 

Leider funktioniert das Großfamilienmodell nicht mehr wie einst erhofft. Die jüngere Generation ist – auch ein Produkt unser heutigen Zeit – voll beschäftigt und mit ihren eigenen Sorgen konfrontiert. Und nun kommt zu allen Problemen hinzu

  • die Angst in einem kulturfremden Heim zu landen, wieder fremd zu sein, wieder ungeliebt zu sein, wieder herauszufallen.

Es gibt genug Geschichten und Erfahrungen dazu und genug Zeugen in den Vereinen, bei einschlägigen Ärzten, den Praxen der Psychologen oder Krankenhäusern, die das bestätigen können. 

Darüber hinaus ist es unsinnig von einer homogenen „Migranten“- Gruppe zu sprechen, es gibt weder „die Türken“, noch „die Araber“ oder „die Russlanddeutschen“. Jeder hat eine andere Geschichte.  Die biografischen Hintergründe, z.B.  politische Verfolgung als Auswanderungsgrund oder der lange währende unsichere Status sind zu verstehen. Der nicht einfache Zugang zum deutschen Gesundheits- und Senioren-Hilfs-System für gerade diese Generation sind nicht zu übersehen. Kommunikationsschwierigkeiten sind nicht zu verkennen usw. 

Valide Untersuchungen gibt es zu alledem kaum, eher diverse und kontroverse Befunde, diverse Vermutungen und auch Unterstellungen, wie es gerade geschieht (11). 

Paternalismus tritt an die Stelle von Vertrauen und Anerkennung des „Anderen“

Zurzeit ist die einzige Sorge, dass die Menschen mit Migrationsgeschichte auf jeden Fall die Corona Regeln verstehen und sich impfen lassen. Jede Kommune gibt dazu die Informationen hübsch in türkisch, russisch, italienisch, arabisch etc. zur Kenntnis. Mehr sehe ich zurzeit nicht.

Schaut man aber auf die Lebensbedingungen und Erfahrungen dieser betroffenen migrantischen Generation, dann wird auch deutlich was wir für eine neue Gestaltung der Gesellschaft ins Auge fassen müssen: 

Wir brauchen einen sozialen Wohnungsbau, gesunde Wohnverhältnisse, einen sozialen Stadtumbau, der human und mit der Natur verbunden ist. Und wir brauchen eine auf die Diversität der Gesellschaft und die jeweiligen Bedürfnisse eingehende Altenversorgung und Seniorenpolitik (12). 

Angesichts der Hilflosigkeit der Erklärungen zu dem hier besprochenen Phänomen ist es aktuell einfach wichtig, differenziert zu fragen und zu erheben, wer von den älteren Menschen eigentlich in den Intensivbetten liegt und verstirbt. Es müsste doch der soziale Status interessieren, denn dann würden wir vielleicht mehr wissen über notwendige Änderungen sowohl in der Seniorenpolitik als auch in der Gesundheitspolitik.  

Was zurzeit geschieht ist paternalistisches Getue und Besserwisserei. 

Und der Blick auf die Migranten in den Intensivstationen verrät, dass es den Medien und der Politik vor allem an Skandalisierung im Sinne der Pandemie-Rhetorik gibt. Rassismus in der Gesundheitsdiktatur? Das hat noch gefehlt!

Quellen und Anmerkungen

(1) „Der Begriff Gentrifizierung wurde in den 1960er Jahren von der britischen Soziologin Ruth Glass geprägt, die Veränderungen im Londoner Stadtteil Islington untersuchte. Abgeleitet vom englischen Ausdruck „gentry“ (= niederer Adel) wird er seither zur Charakterisierung von Veränderungsprozessen in Stadtvierteln verwendet und beschreibt den Wechsel von einer statusniedrigeren zu einer statushöheren (finanzkräftigeren) Bewohnerschaft, der oft mit einer baulichen Aufwertung, Veränderungen der Eigentümerstruktur und steigenden Mietpreisen einhergeht…“ In: https://difu.de/nachrichten/was-ist-eigentlich-gentrifizierung von 24.12.2011

(2) https://www.focus.de/deals/shopping-deal-mit-focus-online-vor-dem-osterbesuch-auf-corona-testen-selbsttest-fuer-zu-hause-schon-ab-5-80-euro-pro-antigentest_id_13123765.html sowie

https://www.bild.de/bild-plus/politik/inland/politik-inland/corona-patienten-mit-migrationshintergrund-rki-chef-es-ist-ein-tabu-75598632,view=conversionToLogin.bild.html?fbclid=IwAR3bWsBtXE1prOtnyajoWjszOHHhtmCiy4Y8kibmlZG344h4nprjKW42dJM (mit Bezahlschranke), sowie

Herkunft von Covid-Patienten wird in Deutschland nicht erfasst – „Bild“ reißt laut RKI und Bethanien-Klinik Aussagen aus dem Kontext

sowie https://taz.de/RKI-Chef-Wieler-zu-Corona-und-Migration/!5756163/

(3) (https://www.dw.com/de/corona-der-soziale-status-zählt-nicht-die-herkunft/a-56838524

(4) https://de.statista.com/statistik/daten/studie/730159/umfrage/migrationshintergrund-der-bevoelkerung-in-deutschland-nach-alter/

(5) Siehe Fischer-Krapohl, Waltz, Viktoria 2005 Migration als Chance der Städte – Ethnische Ökonomie neu gesehen. In: Hochstadt, Stefan (Hg) Stadtentwicklung mit Stadtmanagement?  VS Verlag für Sozialwissenschaften Wiesbaden S. 93 – 122, c-ISBN-13:978-3-322-80668-0

(6) Wallraff, Günter 1985 „Ganz unten“, KiWi-Taschenbuch Köln ISBN: 978-3-462-30591-3 Neuauflage 2017 Kiepenheuer und Witsch ISBN: 978-3-462-01924-7

(7) eine zusammenfassende Übersicht für die beginnenden 2020er Jahre zu finden bei Krummacher, Michael, Waltz, Viktoria 2002 Einbürgerung/Nichteinbürgerung und was dann? Integration und interkulturelle Arbeit im Stadtteil in Storz Henning, Reißlandt, Carolin (Hg) Staatsbürgerschaft im Einwanderungsland Deutschland. Handbuch für interkulturelle Praxis in der Sozialen Arbeit, im Bildungsbereich, im Stadtteil Leske und Buderich, Opladen ISBN 3-8100-3420-7S. 85-100. Da S. 88 ff

(8) Arif Sarikaya über seine Erfahrungen als Steiger im Bergbau in: Waltz, Viktoria, Verein für Internationale Freundschaften e.V. Dortmund (Hg) 2015 Glückauf on Deutschland. Ein Projekt der lebendigen Erinnerung. Die Geschichten von neun Jugendlichen, die mit 76 anderen im November 1964 aus der Türkei kamen, eine Bergbaulehre begannen, in Pestalozzidörfern in Dortmund und Castrop sowie einem Lehrlingsheim in Datteln aufgenommen wurden und Steiger, Techniker oder Ingenieur wurden. Assoverlag Oberhausen ISBN 978-3-938834-77-0 , S.111

(9) Vgl. Rademacher, M. Seidel H 1975  Ausländer in Deutschland. Deutsche im Ausland Verlag Adalbert Schweiger Düren 3. Neuauflage S. 84

(10) Bruno Rossi in einem Interview für das Stadtarchiv Dortmund am 23.9.2020

(11) Nur beispielhaft eine Zusammenfassung der bundeszentrale für politische bildung bpb aus Daten des Mikrozensus 2013 

https://www.bpb.de/nachschlagen/datenreport-2018/gesundheit-und-soziale-sicherung/278412/migration-und-gesundheit

sowie eine Untersuchung der Konrad Adenauer Stiftung von 2009

sowie eine Information aus dem Ärzteblatt von 2008

https://www.aerzteblatt.de/archiv/62423/Migration-und-Gesundheit-Aehnliche-Krankheiten-unterschiedliche-Risiken

(12) mehr dazu siehe https://www.rubikon.news/artikel/die-menschlichkeits-simulation

Was für eine Heimat! ViF hat den Heimatpreis Dortmund 2020!

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Am 21.9.2020 war die Preisverleihung in der „Hörder  Burg“.

Es war schon klar, dass wir von den 26 Eingerichten p Projekten  einer der drei ersten Sein würden – so die Entscheidung der Jury aus Rats- und Parteimitgliedern und weiteren Experten*innen. Spannend blieb bis zuletzt, welche Kategorie das Projekt „Spurensuche“ des Vereins erhalten hat. Denn das Abstimmungsergebnis der Dortmunder Bevölkerung blieb bis zum 21. geheim. Bevor die Entscheidung kam, sprachen unser OB Herr Sierau und Frau Susanne Linnebach, die Fachbereichsleiterin Stadterneuerung, verantwortlich für das Projekt Heimat, Grußworte und natürlich ging viel um den Begriff Heimat und die Heimat Dortmund. Immerhin war man einem historischen Ort, der „Hörder Burg“, deren Geschichte bis in das Mittelalter zurückgeht und ein Ort, der heute noch vielen als das Kraftzentrum der Hoesch AG und des Phönix Werkes ist. Heute beherbergt die „Hörder Burg“ die Sparkassen Akademie Nordrhein- Westfalen.

(eigene Fotos)

Bild(Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Dortmund-Agentur / Roland Gorecki

„Viele tolle und kreative Initiativen haben sich beworben: Ob Projekte aus dem Bereich Heimatgeschichte, Kultur oder Sport, alle haben mit viel Einsatz, Tatkraft und Liebe unsere Heimat Dortmund mitgestaltet“, so Oberbürgermeister Ullrich Sierau bei der Verleihung des ersten Dortmunder Heimat-Preises in der Hörder Burg am 21. September. Aber es waren nur 15 Einsendungen bei diesem ersten Mal. Schade. Abgestimmt haben am Ende nur etwa 500 Dortmunder*innen.

Den erste Preis gaben die Dortmunder Bürger*iinnen dem „Freundeskreis Fredenbaum“ mit seinem vielseitigen Engagement für den Fredenbaum Park. Der zweite Preisträger war der Dortmunder Arbeitskreis des Fördervereins Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier e.V., der ehrenamtlich das offizielle Besucherbergwerk Graf Wittekind an der Syburg der Öffentlichkeit erhält und betreut. Das ViF Projekt „Spurensuche“, Biografien der Dortmunder Migranten*innen erhielt 95 Stimmen der Dortmunder Bürger*innen und kam damit auf den dritten Platz.

Wir freuen uns riesig über die unverhofften 2.500 € dieses Preises.

Ein paar Gedanken noch: es sollten sich viel mehr Initiativen an diesem Preis beteiligen. Es sollte auch viel mehr Dortmunder Bürger sich für solche Projekte engagieren. Was die Zuwanderer/Migranten*innen angeht, die hier eine neue Heimat gefunden haben und sich hier „beheimatet“ fühlen, wussten vielleicht viel zu wenig von dieser Gelegenheit. Das zeigt auch die Abstimmung.  Für jedes der Projekte haben wohl vielfach „nur“ die eigenen Freunde*innen und Bekannte abgestimmt. Wir hätten uns über mehr Zuspruch aus allen Kreisen Dortmund gewünscht – nicht wegen des Geldes, sondern aus internationalem Geist der Solidarität oder des Zusammenlebens. Wir haben alle eine gemeinsame Heimat.

(siehe auch der folgenden Beitrag zum Projekt von Viktoria Waltz, ViF-Beirätin, auf der Preisverleihungsveranstaltung.)

 

 

ViF vom 11.-16. September in der NRW Willy Weyer Sportschule Hachen

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Es war wieder soweit. Wie im letzten Jahr begab sich der ViF mit seinen Mitgliedern zum Seminar in die Sporthochschule ins Sauerland.Das Programm sah Schwimmen, Gymnastik und Wandern vor. Leider war die Sauna geschlossen. Dafür war das Wetter umwerfend gut – ganz anders als in den letzten Jahren. So war viel Wandern angesagt.

Viele Gäste gab es nicht im Haus – die Maßnahmen  des Landes haben wohl viele Sportgruppen zurückgehalten. Dafür war Vif umso aktiver!

Pilze gab es leider nicht – es hatte zu wenig geregnet. Die hatten aber Ljuba und Lydia mitgebracht – als DEKO für die schönen ganz individuellen  Herbst-Gestecke. Hier eine Auswahl.

Sandra wird 80!

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Alessandra Cuppini Alberti, am 1.9.1940 in Argelato bei Bologna geboren, wird 80!

Allen Dortmunder Aktivisten in der Sozial-, Kultur- und Migrationspolitik seit den 70ern des vorigen Jahrhunderts ist sie ein Begriff. Viele wurden durch ihr Engagement geprägt, Sie war damals „La Dottora“ für die Italienische Gemeinde Dortmunds. Wer ein Problem hatte, ging zu ihr, sie wusste die Lösung! Sie hatte in Germanistik promoviert und bei einem Studienaufenthalt an der Uni Münster ihren späteren Mann, Peter Alberti, kennengelernt und blieb. Als Kind einfacher Leute Im Krieg geboren, hat sie als Fünfjährige zusehen müssen, wie ihr Vater von Partisanen aus dem Haus geholt wurde und nie zurückkam. Vielleicht hat das sie geprägt, vor allem ihren unbestechlichen Blick auf soziale Ungerechtigkeit und Diskriminierung.

1987, dem Jahr zunehmender Fremdenfeindlichkeit in Westdeutschland, gründete sie mit Ismet Kosan und anderen Gleichgesinnten aus Gewerkschaft, Schule und Hochschule den Senioren- und Migranten-„Verein für Internationale Freundschaften“, ViF.Jahrzehntelang prägte sie die Vereinsarbeit, initiierte oder leitete soziale Projekte für Frauen, Mädchen, Jugendliche, Kinder und vor allem für die älteren, arbeitslos gewordenen Stahl- und Bergarbeiter – immer ehrenamtlich.

Besonders wichtig war ihr die Einflussnahme auf die Dortmunder Stadtpolitik: Im Ausländerbeirat, Sozialauschuss, Kulturausschuss und später durch Mitarbeit am Integrations-Entwicklungsplan. Sie war die Stimme der Migranten und Migrantinnen, egal welcher Herkunft, in Arbeitskreisen, beim 1. Maifest im Westfalenpark, bei den Nordstadtbildern, auf dem Münsterstraßenfest oder im Dietrich-Keuning-Haus. Zuletzt prägte sie die Biografiegeschichten, die der Verein veröffentlicht hat, über türkische Jugendliche aus den 60ern, ihre Frauen und später über Frauen aus der ehemaligen Sowjetunion.

Wir gratulieren Ihr

Und mehr aus ihrem Leben, aus unserem Biografiearchiv:

Wie kommt die Italienerin Cuppini nach Deutschland, studiert Germanistik, wird Deutsch-Lehrerin in Italien und heiratet schließlich einen Deutschen mit dem italienischen Namen Alberti?

Eine junge Frau Carrera aus einem Dorf in der Nähe von Bologna half oft bei ihrem Schwager in einem kleinen Restaurant aus, in der ein gewisser Herr Lamborghini gerne zu Mittag aß. Er hatte ein Auge auf die junge Frau geworfen, die sich gern hübsch anzog, eine begabte Näherin war und die gern einen Mode-Salon eröffnet hätte. Es war in der Zeit des ersten Weltkrieges – ihr Verlobter war bei der Armee und hörte nicht gern von diesem Herrn  Lamborghini, der damals Fahrräder und noch keine Autos produzierte. Es kam zum Eklat, Herr Cuppini löste die Verlobung und es kostete einige Mühe, das Vertrauen des zukünftigen Bräutigams zurückzugewinnen.

Damit begann die jüngste Geschichte der Familie Cuppini in Argelato. Vater Cuppini war Gemeindebote, vor allem bei den umliegenden Bauernhöfen gern gesehen. Er soll ein fröhlicher Mensch gewesen sein, der gerne Geschichten erzählte und sich allgemeiner Beliebtheit erfreute. Mehr weiß die Jüngste der Familie, Allessandra, genannt Sandra, von ihrem Vater nicht – er wurde von einem Kommando fremder, nicht ortsansässiger Partisanen ermordet, angezeigt von Neidern im Dorf, als sie knapp vier Jahre alt war.Sie wird nie vergessen wie das geschah: die Männer kamen ins Haus, verlangten nach Ugo, der, weil schon gewarnt, untergetaucht war. Da drohten sie die gesamte Familie mitzunehmen, wenn er sich nicht stellen würde. Er kam aus seinem Versteck, ging mit denen und kam nie wieder.

Es war wieder Krieg, die Zeit des nahenden Endes des Mussolini-Faschismus. Argelato war erst vor kurzem befreit und von den deutschen Truppen verlassen worden. Die Folgen dieses politischen Dramas bestimmte fortan das Schicksal der Familie Cuppini.

Ugo Cuppini war kein Faschist, aber als Angestellter des Staates auch kein Gegner. Sein Herz galt den Sozialisten und stets hat er, wenn es notwendig war, den sozialistischen Freunden geholfen. Aber sein Bruder Ercule,  Kommunist der ersten Stunde mit der Mitglieds-Nummer 1 und berühmter Kommandeur der Partisanen im Kampf für die Vertreibung der deutschen faschistischen Armee und den Sturz Mussolinis, kam zu spät um ihn vor diesem „Mob“ zu retten. Nach dem Mord an seinem Bruder war dieser außer sich und fand nicht mehr in das normale Leben zurück, er trank, aber er war immer für Sandra da. Jeden Abend brachte er sie zu Bett und erzählte ihr eine Geschichte. Immer wieder war es eine Geschichte von „giovannino sensa paura“ – das furchtlose Hänschen. Die Abenteuer dieses Jungen wurden ihr eigen: keine Angst zu haben!

Die politischen Hintergründe des Verlusts ihres Vaters waren Sandra damals nicht klar. Es gab Merkwürdigkeiten, für die sie keine Erklärung kannte: manche Nachbarn grüßten nicht mehr, gingen auf die andere Straßenseite.  Oft  musste sie schnell davonrennen, wurde regelrecht verfolgt und von Fahrradfahrern bedrängt, als ob sie ihr ans Leben wollten. Nur ein alter Mann, der Müll sammelte, rettete sie oft und wurde ihr Beschützer. Schmerzlich und unverständlich war dazu der plötzliche Verlust des Bruders Guido. Auch er wurde ermordet. Übrig blieb sein grünes Fahrrad, auf das er „seine“ Sandra, sobald er von der Arbeit kam, heraufholte um mit ihr eine Tour durchs Dorf zu machen, Er sagte immer: „Ihr hattet unsere Kleine den ganzen Tag, jetzt gehört sie mir!“ und schwupps radelten sie davon. Nun kam er plötzlich nicht mehr, nur das Fahrrad war noch immer da.

Von einem zum anderen Tag wurde die Familie mit dem Bruder Francesco und zwei älteren hoffnungslos arm. Sie waren auf Almosen und Hilfe angewiesen. Schwester Alfonsina, die das Geschick ihrer Mutter hatte, musste auf eine Modeausbildung verzichten und nähte nun privat vor allem für die Bauernfamilien der Umgebung. Die andere begabte Schwester musste auf die erträumte Ausbildung als Opernsängerin verzichten. Francesco ging hungrig zur Schule und kam hungrig zurück. Bis sein Banknachbar, ein aufmerksamer Bauernsohn ihn einst fragte, wo denn seine „Merenda“ sei?  Butterbrote? Er kannte nicht einmal dieses Wort. Dieser Junge erzählte davon zuhause und fortan brachte er doppelte Portionen mit. Manchmal steckte dessen Mutter auch Obst und Kuchen in seine Tasche „für zuhause“. Seitdem verabredeten sich die Mütter der Bauern aus der Umgebung für Bestellungen von Kleidern für sie selbst und ihre Töchter, um die Familie Cuppini zu unterstützen. Während die Schwestern bald heirateten und Francesco im Priesterseminar Aufnahme fand und versorgt war, bekam die aufgeweckte Sandra die Chance, in Bologna auf die Schule zu gehen und später zu studieren. Das war immer Guidos Traum gewesen. Er wollte sie immer unterstützen und war sicher, dass sie eine „Dottora“ werden würde.

Warum aber studierte sie gerade Deutsch?  ‚Ich hatte gute Erinnerungen an unsere einquartierten Soldaten. Einer war aus Österreich und half uns und besorgte uns Dinge zu essen.  Am meisten hat mich der Strudel begeistert, den er für uns machte. Dabei schlug er immer auf den Teig ein „zack und klatsch, peng“ und rief dazu ‚das ist für Hitler‘! Wir mussten viel lachen.“

Nach einiger Zeit als Lehrerin an der Adria und später im Norden in Rovereto,  ging sie nach Münster um weiter zu studieren und zu promovieren. „Da empfahl man mir einen Studentenvertreter einen Italiener, der im Ausländerreferat besonders aktiv mit den ausländischen Studenten zusammenarbeitete. Es stellte sich heraus, dass er zwar einen italienischen Namen trug aber kein Wort italienisch konnte.“  Das war Peter Alberti, der Mann, den sie dann später heiratete. Auch Peter hatte seine Kriegsgeschichte: er war kurz nach dem Krieg nach Schottland verschickt worden, kam zurück in das Nachkriegsdeutschland zur Familie nach Karla, dann DDR, konnte kein Wort Deutsch mehr und war plötzlich hoffnungslos ausgegrenzt. Er ging als Flüchtling mit seinem älteren Bruder über das Lager Friedland nach Westdeutschland und fand nur langsam seinen Weg ins Studium und zu seiner Berufung als Lehrer. In gewisser Weise „entwurzelt“ auch er, schlossen beide, Sandra und Peter, viele Freundschaften mit anderen ausländischen Studenten, die zum Teil bis heute währen.

Sandra blieb sensibel für Diskriminierung, Ausgrenzung und soziale Not.

Sie begann als Schwangerschaftsvertretung im Dortmunder Norden Deutsch-Unterricht für italienische Schüler: es gab kein Material, sie musste es erfinden; die Schüler waren blässlich und teilnahmslos. Sie entdeckte, dass die Eltern arm waren, dass sie in feuchten Wohnungen wohnten und kaum die Sonne sahen. Sie versuchte zu helfen und war über Jahrzehnte die Anlaufstelle für viele italienische Familien in Not und bei Fragen zu allen möglichen Anlässen. Bruno, Besitzer des Restaurants „Mozzarella“ erinnert sich mit Stolz an sie „Sie hat uns immer geholfen“. Mit den italienischen Arbeitern in Dortmund  gründete sie den ersten politischen italienischen Verein.

Aber auch sie, die „Dottora“ der Germanistik, musste Diskriminierung erleben.  Bei der Geburt ihres Sohnes im Städtischen lag sie zwar erster Klasse – ihr Mann war Beamter – aber ihr Schreien und bittendes Rufen half nichts, als ihre Schmerzen stark wurden und sie Angst bekam.  Sie wurde vernachlässigt – eine Schwester meinte „Die Südländer schreien immer und übertreiben  gerne“–  bis eine Ärztin kam und sehr rasch feststellte dass es höchste Not war die Geburt einzuleiten.

„Ich werde meine Not und diese Angst, dass mein Kind vielleicht sterben könne oder krank zur Welt käme, nie vergessen.“

Es kam auch vor, dass ein Verkäufer an der Haustür, wenn sie mit ihrem Sohn aufmachte, mit dem sie „bolognesisch“ sprach, schon mal sagte: „Rufen Sie doch  bitte die Hausfrau, ich möchte etwas vorstellen“ – als sei sie das Hausmädchen.

Trotz alledem: Dortmund ist für sie Heimat – hier hat sie sozial und politisch ihr ganzes Leben gewirkt, wurde eine Institution, wenn es um Migranten und Senioren ging und geht, gründete schon 1987 mit anderen den Verein für Internationale Freundschaften und machte ihn zu dem, was ViF wurde und heute noch ist: ein unabhängiger Migranten-Treffpunkt.  Viele Initiativen gingen von ihr aus. Die Stadt Dortmund, die Senioren und Seniorinnen und die vielen Migranten und Migrantinnen in dieser Stadt haben ihr viel zu verdanken!

Wir wünschen Ihr Ruhe und Gelassenheit und danken für Ihr großartiges Engagement über so viele Jahre!

 

Wir sind „Risikogruppe“ – Gesundheitsamt gibt Grünes Licht! Wir öffnen wieder!

Standard
Wir haben eine Antwort aus dem Gesundheitsamt zu unserem Hygienischen- und Veranstalltungskonzept:
Es spricht nichts dagegen, dass wir unser Programm wie geplant durchführen. Wir sollen nur die Hygiene-Vorschriftend des Landes einhalten. Das tun wir!
Was war bisher:
Am 22.5. Mai erfragen wir bei den NRW- und Dortmunder Verantwortlichen nach den Möglichkeiten unsere Seniorenarbeit im Verein in der Flurstraße in Dortmund wieder aufnehmen zu können. Bisher ohne eine Reaktion. Auch die Ruhr Nachrichten wurden informiert.
Folgende zwei Anfragen gingen zunächst an den DPWV NRW, DPWV Dortmund, und weiter an den OB, Kultur- und Sozialdezernat in Dortmund sowie den NRW- Sozialminister. Antworten erhielten wir bisher nicht. Bitte lesen Sie:
I
„Wann können wir, die Senioren und Seniorinnen unseres Vereins, alles Migranten und Migrantinnen, endlich wieder in unserem Verein (Internationale Seniorenbegegnungsstätte der Stadt Dortmund ist unser Vereinstreffpunkt) normal  und gesellig zusammensein? All unsere Mitglieder und Freunde*innen sehnen sich nach einem Wiedersehen und einem Ende der Beschränkungen!
Unsere Räumlichkeiten von der Stadt reichen aus, wir können Abstände halten!
Wir haben echt genug von all diesen Einschränkungen. Wir möchten nicht mehr weggesperrrt und auf Sankt Nimmerleinstag vertröstet werden. Auf Dauer zu Hause zu sein, oft von wohlmeinenden Kindern und Enkeln ausgesperrt zu werden, niemanden empfangen zu können, mit niemandem mehr singen, feiern und in unserer Heimatsprache sprechen zu können, macht wirklich krank! Unsere Seele und unser Körper machen so nicht mehr lange mit! Das Vereinsleben wird zerstört!
Wir wollen noch lange gesund weiterleben und dabei hilft uns unser Vereinsleben seit wir nach Dortmund gekommen sind. Dortmund ist unsere neue Heimat, aber der ViF ist hier wie eine Verbindung zwischen der alten und der neuen Heimat, eine dritte Heimat! 
Wir bewegen uns zur Gymnastik, machen unsere alten Knochen mobil und bleiben im Körper fit. Wir singen in deutsch, russisch und türkisch – auch das hält uns fit. Wir probieren unsere Kenntnisse der deutschen Sprache in vielfältiger Weise – das hält uns auch im Kopf fit. Wir stricken und nähen – und machen unseren Enkeln Freude damit.
Wir feiern jeden Geburtstag, besonders die 80ten! und jeder bringt etwas mit, was wir hier und in der alten Heimat gerne essen und damals gegessen haben. Auch ein Glas Wein hilft uns dabei, das Leben zu erhalten und zu genießen. Es stehen in diesem Jahr noch einige 80te an!
Bitte klären Sie schnellstens in unserem Sinne, wann es hier wieder losgehen kann. Und bitte: machen Sie die Bedingungen nicht so hart und unerfüllbar! Wir achten auf unsere Gesundheit und kennen unser Risko! Nicht alles ist kalkulierbar und durch Verordnungen regelbar!
Helfen Sie uns, unsere dritte Heimat wieder beleben zu können!!! Setzen Sie sich dafür ein!
Im Namen aller Mitglieder und Freunde*innen, Besucher*innen
Ljuba Schmidt, Walentina Metzler, Vorstand, Projekt Spurensuche „Oma woher kommst Du? Du singst so schön“
Taisia Fischer, Projekt Kommunikation, Chorleiterin „Heimatmelodie“, Kassenprüferin
Viktoria Waltz, Projekt Spurensuche „Glückkauf in Deutschland“, Beirätin“
Am 25. meldete sich Frau Harrer vom DPWV, die für Senioren*innen zuständig ist und eher zufällig unsere Anfrage weitergeleitet bekommen hatte und lud uns zu einem „Webinar“ am, folgenden Tag ein, indem es um einen Austausch über die Situation ging, es gab viele kleine Tips von Hauptamtlichen Damen, wie man trotz der Beschränkungen ein wenig selbst auf die Beine stellen könne – aber offiziell gibt es noch nichts. Leider erhielten wir bis heute keine Antwort von den mit-Informierten aus Stadt- und Landesregierung.

Nach den Hinweisen im „Webinar“ wandten wir uns sogleich erneut mit  folgendem Konzept an die Verantwortlichen in NRW und Dortmund, mit Weiterleitung an den NRW-dpwv und Dortmund, sowie an den vmdo:

II Nach drei Wochen wenden wir uns erneut an die Stadt und an das Gesundheitsamt:
„Sehr geehrter Oberbürgermeister, sehr geehrter Herr Sierau,
Sehr geehrte Frau Sozialdezerentinn, sehr geehrte Frau Zoerner, 
Sehr geehrte Frau Niemand, Servicestelle Senioren*innen
In einer Beratung am Freitag haben wir, der Vorstand des ViF, uns zu folgendem Vorschlag verständigt, um aus der Krise des Vereins und der Isolation unserer Mitglieder zu kommen, den wir Ihnen zur Beratung hiermit mitteilen möchten:
Wir möchten den Betrieb möglichst ab sofort wieder aufnehmen.
Wir möchten zunächst folgende (nicht alle) regelmässigen Treffen, in zahlenmässig eingeschränkter Form, max 14 Personen, wieder aufnehmen:
  1. Montag: Chorprobe Türkischer Chor „Sanat Müzigi“, 19.00 – 21.00
  2. Dienstag: Gymnastik-Gruppe1 „Fit im Alter“ 11.00 – 13.00
  3. Dienstag: Spiele-Gruppe 1: „Fit im Kopf“, Würfel, Karten, Schach etc.
  4. Mittwoch: Chorprobe russischer Chor „Heimatmelodie“ 15.00 – 19.00
  5. Donnerstag: Gymnastik-Gruppe 2 „Fit im Alter“ 11.00 – 13.00
  6. Freitag: Kommunikations-Gruppe „Deutsch üben für den Alltag“ 11.00 – 13.00
  7. Freitag: Spiele-Gruppe 2: „Fit im Kopf“, Würfel, Karten, Schach etc. 14.00-17.00
Für alle Aktivitäten reicht der grosse Raum mit ca 40qm und der anschliessende Raum über 20 qm. An je 2 Tischen, zusammengestellt, können jeweils 2 Personen in ausreichendem Abstand sitzen. Bei max 14 Personen sind also 7 Doppeltische notwendig und möglich – kein Problem, was Abstandsregeln und Mund-Nasenschutz betrifft.
Was den Chor jeweils angeht, kann nach Stimmen getrennt geprobt werden, Bass, nur drei Männer, im mittleren Raum, mit 20 qm, Sopran und Alt, jeweils 6 Personen gilt wie oben im grossen Raum, 6 zusammengestellte Tische mit je 2 Sängerinnen, im Abstand von mehreren Metern ist möglich.
So könnten wir Sicherheit garantieren.
Gymnastik geht im grossen Raum mit 14 versetzten Stühlen, an denen in der Regel die Übungen stattfinden. Tische sind ausgeräumt und im 3. kleinen Raum untergebracht.
Wir bitten Sie inständig, diesem Vorgehen stattzugeben.
Unsere Mitglieder dürsten geradezu danach, wieder aktiv zu sein und das Haus für ein paar Stunden verlassen zu können und die Freunde und Freundinnen aus der alten Heimat wiederzusehen, wenn auch unter den einschränkenden Sicherheitsbedingungen.
Wir denken, dass dieses Konzept umsetzbar ist und den Verein aus der Krise herausbringen kann; dies in Kenntnis der Tatsache, das z.B. REHA Sport für Senioren*innen in Scharnhorst ab dem 10. Juni wieder angeboten wird und die NRW Regierung seit dem 11. Mai Vereinssport wieder zulässt, wenn 5qm pro Person zur Verfügung steht. Das ist in der Flurstrasse der Fall.
Mit vielem Dank für Ihr Verständnis für unsere Bitte und in der Hoffnung, bald möglichst eine positive Antwort zu erhalten verbleiben wir,
Mit freundlichen Grüssen
Nadeschda Hagin, Ljuba Schmidt, Vorstand
Sofia Olshevskaja, Leitung der Gymnastik-Gruppe
Taisia Fischer, Leitung der Kommunikationsgruppe und des Chor „Heimatmelodie“ 
Walentina Metzler, Leitung der Spielegruppe, Vorstand
Viktoria Waltz i.A. des Chor „Sanat Müzigi“

Leider haben wir bis heute, dem 4.6. auf keines unserer Schreiben und Bitten eine Antwort erhalten!

Geht es bei allem eigentlich wirklich um uns, die „Risiko-Gruppe“?

III Wir schicken am 15. Juni unsere Anfrage noch einmal mal und zwar an das Gesundheitsamt mit Durchschrift an die oben genannten Verantwortlichen  Dort  bekommen wir die Antwort in zwei Tagen: Wir können loslegen. Juhu! Und im Zusammenhat damit teilt uns die Serbícestelle Senioren mit, dass sie zum 1. Juli etwas vorbeten wollen  und wi ein Konzept erhalten werden. Bis heut, 1. Juli, kam leider nichts..

Hier die Antwort des Gesundheitsamtes 

Sehr geehrte Frau Dr. Waltz,

in der Tat sind in der derzeit gültigen Coronaschutzverordnung keine Angaben zur offenen Seniorenarbeit aufgeführt. Die von Ihnen vorgesehenen Aktivitäten sind aber im einzelnen erlaubt. Die Auflagen für Gymnastik, Chorproben und Veranstaltungen sind in jeweils einzelnen Paragraphen festgelegt. Insofern spricht aus meiner Sicht nichts dagegen, wenn Sie die geplanten Aktivitäten unter Beachtung der Maßgaben der aktuell gültigen CoronaSchVO einhalten.

Ein entsprechendes Hygiene- und Infektionskonzept hierfür muss dem Gesundheitsamt nicht eingereicht werden. Sie als Vereinsvorstand sind eigenverantwortlich verpflichtet, für die Einhaltung der Auflagen der CoronaSchVO zu sorgen. Bitte achten Sie insbesondere auch darauf, dass immer eine Rückverfolgbarkeit nach § 2 Absatz 1 sichergestellt werden muss und auch auf die besonderen Abstandsregelungen bei Chorproben.

Mit freundlichen Grüßen

Dipl.-Ing. Klaus-Peter Andreas
Gesundheitsamt
53/2 Sozialmedizin, Infektionsschutz und Umweltmedizin
Hoher Wall 9-11
44137 Dortmund
Telefon: (0231) 50-23543
Fax: (0231) 50-23592
kandreas@stadtdo.de

https://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/planen_bauen_wohnen/stadterneuerung/heimat/Die Servicestelle Senioren

Jahreshauptversammlung erfolgreich!

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Eine Familienfeier!

Am 28. Februar fand um 14.00 die Jahreshauptveranstaltung mit 25 Mitgliedern statt. Nach den Formalien  berichtete Luba Schmidt von den Aktivitäten des letzten Jahres. Sofia Olshevska ergänzte aus der Gymnastikgruppe. Walentina Metzler dankte noch einmal allen für die große Unterstützung und Mitarbeit im Projekt „Oma woher kommst Du – Du singst so schön!“, dem großen Projekt in 2019.

Anschließend erläuterte Viktoria Waltz den als Tischvorlage allen zugänglichen Kassenbericht, weil Nadeschda Hagen leider krank war und es nicht selbst tun konnte. Taisia Fischer und Murtaza Karaoğlu, die beiden Kassenprüfer, hatten sich bereits vorher einen Einblick in die Unterlagen und Belege verschafft  uns keine Beanstandungen gefunden. Murtaza Karaoğlu empfahl daher eine Entlastung. Einstimmig wurden Kassenführerin und Vorstand von der Versammlung entlastet. Nach kurzer Aussprache auch über zukünftige Planungen und Aufgaben wurde die Versammlung um 16.00 beendet. (alles siehe Protokoll im Vif)

Auf ein gutes Neues Jahr im ViF!!!

ViF an der Planung für eine Begegnungsstätte am Borsigplatz beteiligt!

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HOPPLA!

Zunächst waren wir sehr verunsichert, als uns eine Aufforderung der Stadt ins Haus flog, unseren Raumbedarf und zukünftige Wünsche zu benennen und an einem Workshop teilzunehmen, an dem es um Anforderungen für eine neue Internationale Senioren Begegnungsstätte gehen sollte. Dass die Stadt im Zuge verschiedener Veränderungen bei der Schulplanung und auch bei den Begegnungsstätten auch die Kielhornschule, unser „Gastgeber“, schließen würde, war an uns vorbeigegangen. Wir hatten schlicht keine Ahnung, dass wir vielleicht bald unsere Räume verlassen müssten und waren sehr empört darüber, dass wir so kalt und ohne vorherige Ankündigungen erwischt worden sind. Schließlich liegen solche Pläne bereits seit Anfang 2019 vor.

Inzwischen stellt sich heraus, dass sich der gesamte Bau- und Umsetzungsplan für die Schulen noch lange hinziehen wird. Die Kielhornschule glaubt nicht vor 2024 oder 2025 an einen Umzug. Immerhin sind wir nun  beteiligt an einer Neuplanung, die in weiterer Zukunft unsere Begegnungsstätte betreffen wird, zunächst erst einmal geht es um eine „Machbarkeitsstudie“. Es geht dabei um das westliche Eckgründstück am Borsigplatz (s.u.).

Der Workshop war ok. Wir wurden gehört und konnten unsere Vorstellungen einbringen.  Wann es soweit sein wird, konnte niemand voraussagen. Mietverträge und Belegungen der verschiedenen Grundstücke machen den Prozess kompliziert. Sicher braucht die Nordtand an diesem Ende einen attraktiven und offenen Begegnungsort. Aber ein „großer Wurf“ für eine repräsentative Ecklösung, die dem Platz ein  neues Image geben könnte, ist leider nicht in Sicht.

Der neue Standort